Ing. arch.  Gustav (Gustel) Knell * 12.6.1871 † 7.3.1931

Rodièe: Johann Knell * 1843 † ? úøedník v Anglo-bance

Leopoldine Kühtreiber Knell * 1847 † ?

Sourozenci: Gustel (Gustav?) Knell * 1871 † 7.3.1931

Friederike Knell * 1873 † ?

Marina Knell * 1874 † ?

Manželka: Dorothea (Dora) Schnirchová Knell * 1874 † 16.10.1956
Dìti: Friderika (Fricki, Friknel) Knell Infeld * 1900? † ?

 

 

 

Dori a Gustel

Arnold Schnirch s rodinou (zbývající dvì dcery zatím nerozlišeny)
? - Ottilia - Arnold - Gustel - Dori - Friknel - ? - Lori - ?

Gustav Knell wurde 1871 als Sohn eines Beamten in Wien geboren. Nach der Reifeprüfung an der k.k. Staatsgewerbeschule in Wien 1 besuchte er bis 1894 die Akademie der bildenden Künste bei Professor Luntz in Wien. Die ersten Berufsjahre des Architekten waren geprägt durch die erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben und Projekten, meist mit wechselnden Partnern (Eduard Engelmann, Robert Hadrich und Hans Patsch). Die Themenstellung der Wettbewerbe war weit gefächert und reichte vom Bau einer Irrenanstalt bis zu General-Regulierungsplänen von Städten. Daneben entstanden aber auch selbständige Entwürfe und Projekte, die zumeist auch veröffentlicht wurden.

Nach der eigenständigen Planung eines Pfarrhofes mit Betsaal für Wien-Floridsdorf (Wien 21, Weisselgasse 1; 1904/1906) arbeitete Knell bis etwa 1910 mit Clemens Kattner an Kirchenentwürfen für Tirol und Kärnten mit.

Mit dem Architekten Rupert Diedtel, der 1911 ein Jahr bei Knell wohnte, entstand ein weiterer prämierter Wettbewerbsentwurf für ein Schutzhaus am Anninger, NÖ.

Von 1913 bis 1915 ging Knell wieder eine Arbeitsgemeinschaft, diesmal mit dem Architekten Miklos Bukovics, ein, aus der zwei Wohnhäuser in Wien und Wettbewerbsentwürfe resultierten. Ab 1920 arbeitete Knell in einem Architekturbüro in Waidhofen/Ybbs mit Bukovics zusammen. Wahrscheinlich bewirkte die Erteilung der Befugnis eines Zivilarchitekten mit Sitz in Waidhofen/Ybbs den Umzug des Architekten in diese Stadt, wo er im 62.Lebensjahr starb und auch beerdigt wurde.

Stellenwert

Das architektonische Œuvre von Gustav Knell ist nach dem heutigen Wissensstand von 1896 bis 1915 nachzuweisen. Da Knell meist mit verschiedenen Partnern arbeitete, lässt sich sein eigener Stil kaum herausarbeiten. Die in einer damaligen Fachzeitschrift reproduzierten Wettbewerbsentwürfe mit dem Luntz-Schüler Robert Hadrich, eigenständige Entwürfe um 1900 sowie der 1904 geplante Pfarrhof mit Betsaal für die Pfarrgemeinde A.B. Wien-Floridsdorf (Wien 21, Weisselgasse 1; 1904/1906) weisen meist secessionistische Züge und Einflüsse des Heimatstils auf.

Die in Gemeinschaft mit dem Schmidt- und Luntzschüler Clemens Kattner entworfene evangelische Kirche mit Pfarrhof in Innsbruck, Richard-Wagner-Straße 2 (1905/06) wurde in romanisierenden und gotisierenden Formen und mit Heimatstilelementen ausgeführt. Der Entwurf der beiden Architekten für die evangelische Kirche samt Pfarrhof in Spittal/Drau, 10.Oktober-Straße 8 (1908/09) spiegelt die damalige Einheit von Kirche und Pfarrhof im evangelischen Kirchenbau wieder (F. Achleitner).

Knapp vor dem Ersten Weltkrieg entwarf Knell mit dem Architekten Miklos Bukovics zwei Wohnhäuser im 18.Wiener Gemeindebezirk. Die Villa in der Hockegasse 95 (1913/14) zeigt Formen des Heimatstils und der Wiener Werkstätte. Das Wohnhaus am Türkenschanzplatz 7 (1914/15) hingegen fiel in seiner Anlage als monumentaler, fast palaisartiger Bau in barockisierenden Formen und Elementen der Wiener Werkstätte aus.

Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:

1910      Arzthaus Kukutsch, Spittal/Drau, Neuer Platz 16, Ktn. (mit Clemens Kattner)

1913-1914           Mietvilla, Wien 18, Hockegasse 95 (mit M. von Bukovics)

1914-1915           Wohnhaus, Wien 18, Türkenschanzplatz 7 (mit M. von Bukovics)

 

ÖFFENTLICHE BAUTEN:

1898      Pavillon Bertha Kunz „Zur Jägerhütte“, Wien, Jubiläumsausstellung 1898 (mit Rob. Hadrich)

1904-1906           Evang. Pfarrkirche A.B., Wien 21, Weisselgasse 1 (1944 Fassadendekor zerstört)

1905-1906           Evang. Kirche, Innsbruck, Richard-Wagner-Straße 2, T (mit Clemens Kattner; 1903 Wettbewerb)

1908-1909           Evang. Kirche, Spittal/Drau, 10.Oktober-Straße 8, Ktn. (mit Clemens Kattner)

 

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:

1907      Gestaltung des Innenraumes der Rotunde für die Ausstellung „Das Kind“

 

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:

1896      Anstalt für arme, unheilbare, nicht gemeingefährliche Geisteskranke (Siechenanstalt), Mauer-Öhling / Amstetten, NÖ (Wettbewerb, 2.Preis; mit Landes-Ing. Eduard Engelmann)

1898      Volksschule Floridsdorf, Wien 21 (Wettbewerb, Anerkennung; mit H. Bartsch? und Rob. Hadrich)

1900      Regulierung der Mur- und Albrechtgasse, Graz, Stmk. (Wettbewerb, 3.Preis)

ca.1900 Restaurant, Reichenberg, Böhmen / Liberec, CZ (Entwurf)

ca.1900 Villa Hermann, Reichenberg (Entwurf mit Hadrich)

ca.1901 Friedhofsportal (Entwurf)

1902      General-Regulierungsplan für Brünn, Mähren / Brno, CZ (Wettbewerb, zum Ankauf empfohlen; mit Eduard Engelmann)

1911      Schutzhaus auf dem Anninger, NÖ (Wettbewerb, 1.Preis ;mit R. Diedtel)

1912      Evangelische Kirche, Graz, Stmk. (Wettbewerb; einer von zwei dritten Preisen)

1915      Entwürfe für Grabkreuze und kleine Grabdenkmäler (Wettbewerb, Preis; mit M. v. Bukovics)

1915      Städtebauliche Ausgestaltung des Schottenring-Abschlusses (Wettbewerb, Preis; mit M. v. Bukovics und Alexander Illitsch)

Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:

Matrikenarchive der r.k. Pfarren Alservorstadt, Wien 9, St. Johann Nep., Wien 2; und ev. Stadtpf. AB, Wien 1; NöLA (Todfallsaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung); Pfarramt Waidhofen / Ybbs (Anfrage); Stadtarchiv Waidhofen / Ybbs; WStLA (Meldeanfrage; Musterungskopfzettel)

Sekundärquellen

LITERATUR:

W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989

Festschrift zur 50-Jahrfeier der Techn.gew. Bundeslehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1930

Jahresbericht der k.k. Staatsgewerbeschule und der damit verbundenen gewerblichen Fortbildungsschule in Wien, Schuljahr 1890/91

H. Wetzel: Eine Gemeinde gibt Raum. 100 Jahre evangelische Pfarrgemeinde A.B. Wien-Floridsdorf. Wien 2006

HINWEISE AUF WERKE:

Der Architekt

6.1900, S.18, T.29 (Villa Hermann in Reichenberg) / S.39; T.77 (Restaurant in Reichenberg i.B.)

7.1901, S.27 (Entwurf eines Friedhofportals)

WBIZ

16.1898, S.57; S.60 Abb. (Pavillon Bertha Kunz „Zur Jägerhütte“, auf der Jubiläumsausstellung Wien 1898)

NACHSCHLAGEWERKE:

Achl. III/2; Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

Dehio Kärnten 2001

Ausstellungen

1898      Jubiläumsausstellung Wien 1898 (Pavillon Bertha Kunz „Zur Jägerhütte“)

Anmerkungen

Engelmann Eduard jun. (1864 Wien-1944 Wien) siehe Lebenslauf bei G. Buchinger: Villenarchitektur am Semmering. Wien-Köln-Weimar 2006, S.35

Hadrich Robert: geb. 12.11.1872 Reichenberg / Böhmen; Staatsgewerbeschule Reichenberg, Böhmen; ab Oktober 1893 Akademie der bildenden Künste Wien (Specialschule Prof. Luntz) - 1896 (Austrittszeugnis)

Patsch Johann: geb. 30.04.1870 Landskron / Böhmen; Matura k.k. Höhere Staatsgewerbeschule Wien; ab Oktober 1892 Akademie der bildenden Künste (Specialschule Prof. Luntz) - 1895 (Austrittszeugnis)

Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser

Eingegeben am: 01.07.2007

Zuletzt geändert: 19.12.2007

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